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VDI Preisverleihung 2025

Ein Abend voller Inspiration

Die feierliche Preisverleihung fand am 21. November 2025 im Newton in München statt. Nach der Begrüßung durch unsere Vorstandsvorsitzende Theresa Pohl gab Nikolaus Mroncz  von Xometry Europe spannende Einblicke, wie KI und Plattformtechnologie die Fertigung neu denken lassen. Durch den Abend führte unser Schatzmeister Peter Hangen. 

Die Preisträgerinnen und Preisträger sowie ihre Laudatoren begeisterten mit eindrucksvollen Kurzvorträgen begeisterten mit ihren Kurzvorträgen, bevor der Abend bei einem Flying Buffet und inspirierenden Gesprächen im Foyer ausklang.

Ein besonderer Dank gilt unserem Sponsor Xometry Europe für die großartige Unterstützung!

Bachelor: Kamerabasiertes Gestensteuerungssystem für Drohnen

In vielen Anwendungsbereichen besteht ein wachsender Bedarf an intuitiven und sicheren Steuerungskonzepten für technische Systeme. Im Rahmen einer Bachelorarbeit an der FH JOANNEUM in Graz, Institut Luftfahrt/Aviation, wurde von Aleyna Yavuz ein innovatives System entwickelt: Eine Drohne, die vollständig über kamerabasierte Hand- und Körpergesten gesteuert wird.

Die Bewegungserkennung erfolgt in Echtzeit direkt an Bord der Drohne. Dadurch reagiert das System mit extrem geringer Latenz nahezu verzögerungsfrei. Die Kombination aus integrierter Hard- und Software schafft ein zuverlässiges Gesamtsystem, das eindrucksvoll zeigt: Berührungslose und natürliche Steuerung mithilfe von Gesten ist technisch praxistauglich umsetzbar.

Bachelor: EEG-basiertes Neurofeedback für Echtzeit-Aufmerksamkeitsanalyse

Im Rahmen einer Bachelorarbeit an der Technischen Hochschule Ingolstadt entwickelte Isabell Zeitler ein kostengünstiges und benutzerfreundliches Neurofeedback-System, das mithilfe von an der Stirn befestigten EEG-Elektroden die Hirnaktivität misst und daraus das aktuelle Aufmerksamkeitslevel berechnet.

Das System ermöglicht ein spielerisches Training der Konzentration: Durch erhöhte Aufmerksamkeit lässt sich ein Ball in einer Röhre zum Schweben bringen. Diese Methode eignet sich besonders für die Neurofeedbacktherapie bei ADHS, um die Konzentrationsfähigkeit zu fördern. Dank des modularen Aufbaus und einer hohen Messqualität, die mit professionellen EEG-Geräten vergleichbar ist, bietet das System vielfältige Einsatzmöglichkeiten – etwa zur Steuerung von Prothesen und könnte so den Alltag vieler Menschen erheblich erleichtern.

Master: Automatisierte Signalrekonstruktion in der fetalen Magnetkardiographie

Die fetale Magnetkardiographie misst die Magnetfelder des fetalen Herzens und ermöglicht so die frühzeitige Erkennung von Herzrhythmusstörungen, die mit konventionellen Untersuchungsmethoden unentdeckt bleiben. Eine zentrale Herausforderung besteht in der Rekonstruktion der äußerst schwachen fetalen Signale, die durch das Erdmagnetfeld und mütterliche Herzaktivität überlagert werden. 

In seiner Masterarbeit an der TUM entwickelte Jonas Emrich erstmals ein biophysikalisches Modell, das den Zusammenhang zwischen Messdaten und Quellen mathematisch beschreibt und für eine präzise und automatisierte Signalrekonstruktion nutzbar macht. Zudem werden relevante Informationen über Position und Richtung des fetalen Herzvektors gewonnen.

Master: KI-gestützte Konstruktion: Vorhersagemodellierung von Operationen

Im Rahmen seiner Masterarbeit an der TU München entwickelte Saltuk Kezer in Kooperation mit BMW ein innovatives KI-Verfahren, das komplexe CAD-Modelle erstmals vollständig in Graphstrukturen übersetzt und mit Graph Neural Networks analysiert.

Damit lässt sich der nächste Konstruktionsschritt – etwa Extrusion, Rotation oder Bohrung – präzise vorhersagen. Das Verfahren wurde auf realen BMW-Daten validiert und als Assistenzfunktion direkt in CATIA integriert.Ingenieurinnen und Ingenieure profitieren von kontextabhängigen Vorschlägen, die Suchzeiten reduzieren, Fehler vermeiden und den gesamten Konstruktionsprozess beschleunigen. Die Arbeit zeigt, wie KI die industrielle Produktentwicklung effizienter und zukunftsfähiger macht.

Dissertation: Flexible Steuerungssoftware für Sondermaschinen

Im Sondermaschinenbau sind Zuverlässigkeit, Effizienz und Geschwindigkeit entscheidend – gleichzeitig müssen Systeme anpassbar sein und flexibel auf Fehler reagieren. Diese Anforderungen lassen sich oft nur schwer miteinander vereinbaren. In seiner Dissertation an der TU München entwickelte Jan Wilch eine modulare Steuerungsarchitektur mit generischen Funktions- und Datenschnittstellen, die die Zuverlässigkeit und Effizienz von Sondermaschinen deutlich erhöht. Der Ansatz ermöglicht die standardisierte Rekonfiguration komplexer Steuerungslogik in neuer oder bestehender Industriesoftware und entkoppelt Prozeduren, Funktionen und Prozessschnittstellen. Industrielle Tests bestätigen die Skalierbarkeit und Übertragbarkeit bis hin zu fehlertoleranten Motion-Systemen mit harter Echtzeit. Damit wird der Weg für anpassbare und robuste Steuerungslösungen im Sondermaschinenbau geebnet.

Dissertation: Nachhaltiges Batterierecycling – Lithium und Kobalt zurückgewinnen

Wie können wertvolle Rohstoffe aus gebrauchten Lithium-Ionen-Batterien effizient recycelt werden, um Ressourcen zu schonen und die Kreislaufwirtschaft zu stärken? Mit dieser Frage beschäftigte sich Rafaela Greil in ihrer Dissertation an der TU Graz.

Sie entwickelte einen innovativen Prozess, der Lithium und Kobalt in mehreren Schritten im Taylor-Couette Disc Contactor hydrometallurgisch zurückgewinnt – und dabei den Aufwand für Nachreinigung minimiert. Das Ergebnis: 76 % des Lithiums und 69 % des Kobalts konnten selektiv und umweltschonend recycelt werden. Das Verfahren zeigt, wie Batterierecycling nicht nur Abfall reduziert, sondern auch wertvolle Rohstoffe für die Kreislaufwirtschaft erhält.